Bunker in Hessen - Edertalsperre - Unshausen - Homberg (Efze)

Vielen Dank an Herrn Peter Raddatz für die Unterstützung und Bereitstellung von Bildmaterial für diese Rubrik!

Im Rahmen der eintägigen Hessentour am 29. August 2009 konnten mehrere LS-Objekte fotografisch festgehalten werden. Einige Zusatzbilder wurden im Rahmen der Touren vom 23. August 2014, 19. August 2017 und 24. August 2019 nachträglich eingefügt.

Zunächst handelt es sich um Verbunkerungen an der Edertalsperre:

Diese wurde bekanntlich bei einem gezielten Angriff am 17. Mai 1943 ("Operation Chastise") durchschlagen und danach innerhalb von vier Monaten wieder hergerichtet und nutzbar gemacht.

Montage

Montage

So wie in den beiden Montagen oben würde die Edertalsperre heute eventuell aussehen, wären beim Wiederaufbau 1943 auch die zerstörten Notabläufe wieder hergestellt worden. Klar zu sehen ist die Stelle des Bombenschadens an den Absinterungen der ausgebesserten Stelle.

Impressionen der Sperrmauer:

Im Bereich der Sperrmauer positionierte Flak soll vor 1943 bereits wieder abgezogen worden sein, da die Sperre als unzerstörbar galt.

Südseite:

Hinweis A: "Erst während des Wiederaufbaues der Sperre nach deren Durchschlagung ist bis Ende 1943 an der Südseite eine Verbunkerung für ein Flakgeschütz errichtet worden."

Hinweis B: Nach kompetenten Hinweisen eines Lesers war das nachfolgende Objekt mit heutiger Aussichtsplattform auf dem Oberbau allerdings auch vor 1943 schon ein Teil der Bunkeranlagen der Sperre. - Also wird die Errichtung dann wohl um 1941 stattgefunden haben. Hier auf dem Objekt soll (zumindest zunächst) keine Flak stationiert gewesen sein. Der Bunker soll zusammen mit einem weiteren, heute entfernten Bauwerk am Weg zum Hammerberg zu den Abwehranlagen der Sperre gehört haben: Torpedonetze und Seeminenketten, Luftsperren aus Minenvorhängen mit Auslösungsbetätigung aus einem der beiden Bunker...

Einer der Bunker war Führungsstand, der andere war der Technikbunker. Beide Anlagen werden wahrscheinlich (zumindest äußerlich) baugleich zueinander gewesen sein...

An der Verbunkerung / am Bunker zu erkennen zwei / eventuell drei vermauerte Scharten und links / rechts zwei Splitterschutzvorbauten mit zugemauerten Eingängen. Der obere Aufbau, der später (wohl nach dem Krieg) aufgesetzt wurde, ist aus Bruchstein gefertigt (eventuell betoniert / mit Bruchsteinverblendung?). An seiner Unterkante sind zwei Schächte zur Entwässerung eben dieses Aufbaues zu sehen. Ob hier jemals eine (leichte) Flakstellung stationiert wurde, ist unklar.

Nordseite:

An der Nordseite wurde ein Beobachtungsstand in den Fels gebaut. Auf dem Stand befand sich nachweisbar eine (leichte) Flakstellung. Interessant sind zwei lüftungsturmähnliche Objekte nahe dieses Standes. Sogar auf dem Beobachtungsstand selbst befindet sich ein solcher Aufsatz. Es handelt sich dabei jedoch um Nachkriegsobjekte: Festpunkte, auf denen Messgeräte zur Beobachtung der Sperrmauer aufgesetzt werden können.

Der Beobachtungsstand:

Messgerät-Festpunkt 1 nahe des Standes:

Messgerät-Festpunkt 2 nahe des Standes:

 

Dieser Messgerät-Festpunkt wurde erst nach unserem Besuch von 2009 aufgebaut.

Das Sperrmauer-Museum befindet sich unweit entfernt.

 

In Unshausen unweit von Homberg an der Efze befindet sich dieser wohl gesprengte U-förmige betonierte Deckungsgraben mit zwei Eingängen an den Enden:

 

Homberg (Efze): In der Homberger Altstadt wurden im Krieg Keller zu behelfsmäßigen Luftschutzkellern ausgebaut, da keine Bunker vorhanden waren. Diese hervorgesetzten Eingänge hier sollen nach Angaben eines Anwohners Zugänge zu den LS-Kellern gewesen sein. Bis auf zwei Vorbauten, die eigens für die LS-Kellerbauvorhaben angesetzt wurden, sind die Eingänge jedoch schon bis zu drei Jahrhunderte alt. Nachfolgend einige Beispiele (es gibt in der Altstadt noch mehr der Eingänge):

1

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1 und 2

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4 und 5

6 und 7

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Nachtrag 24. August 2019: Es könnte sich eventuell um einen LS-Kellerluftschacht und um ein versiegeltes Kellerfenster neben dem Kellerzugang handeln.

 

Was ist das?

An der Westseite des Homberger Burgberges (Haingasse) am Beginn der Auffahrt zur Burg befindet sich dieses Betonobjekt mit höchstwahrscheinlich zugemauertem Eingang (unterer Bereich / teilweise zugeschüttet). Das Objekt ähnelt den Eingangsbereichen von LS-Anlagen. Ist hier ein Behelfs-Luftschutzstollen für die Anwohner in den Fels getrieben worden?

Nachtrag 24. August 2019: Es dürfte sich eher um keine ehemalige LS-Anlage handeln, da auf dem Objekt ein Kanaldeckel existiert. Die Anlage könnte mit der Entwässerung des Burgberges zusammenhängen, eventuell sogar mit dem Burgbrunnen.

Beton daneben oder ein Naturstein?

 

Was ist das?

Südlich von Homberg, nahe Frielendorf und dem Feriendorf Silbersee befindet sich dieses Objekt. Eine Wasserpumpstation oder ein kleiner Bunker? Ein ähnliches Objekt, welches aber ein Wasserpumpwerk ist, befindet sich auf dem Berg "Knüllköpfchen" im nahen Umkreis...

Nachtrag 24. August 2019: Es dürfte sich auch hierbei eher um ein Wasserpumpwerk handeln.

 

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www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de