Luftschutzkeller in Wilhelmshaven

Vielen Dank an Herrn Peter Raddatz für die Unterstützung und Bereitstellung von Bildmaterial für diese Rubrik!

Auch in Wilhelmshaven wurde eine Vielzahl an Luftschutzkellern teils öffentlich, teils privat angelegt. Einige dieser Keller verfügten über betonierte, verbunkerte Notausstiege auf die Straße für den Fall, dass der Ausgang über das Treppenhaus durch Feuer oder Trümmer versperrt war. Ebenso konnten diese Bauten als Eingänge von der Straße aus genutzt werden. Noch heute finden sich in Wilhelmshaven einige dieser Bauwerke. Hier werden exemplarisch einige der uns bekannten erhaltenen und entfernten Objekte vorgestellt. Ebenso werden nachfolgend Aufnahmen ganzer Kelleranlagen, sowie Abbildungen von Stahl-Luftschutzkellerklappen, Luftschächten usw., gezeigt.

Vor die Luftschutzkellerfenster wurden, sofern keine gesonderte Stahlklappe vorhanden war, wie auf der Skizze dargestellte Betonblöcke als Druckschutz im Falle einer Nahdetonation gesetzt. Nach dem Krieg lagen diverse dieser Blöcke im Wilhelmshavener Stadtgebiet noch für einige Zeit vor den Häusern.

Transporthaken an den Blöcken (links Rüstringer Berg, aus Verletzungsschutzgründen alle mit Teer überdeckt)

Diese Betonblöcke, welche auf dem Gebiet des Rüstringer Berges (ehemalige schwere Flakstellung Raederschleuse Nord) und gestapelt auf dem Gebiet der ehemals geplanten Nordwerft am Lüneburgkai liegen (am Lüneburgkai inzwischen entfernt / Nachtrag 2022: Auch am Rüstringer Berg entfernt / dies geschah am Rüstringer Berg im Sommer 2022), werden sehr wahrscheinlich derartige (nicht abgerundete) Schutzblöcke gewesen sein. Diese Blöcke werden jedoch nicht vor den Fenstern normaler Keller von Mehrparteienwohnhäusern positioniert worden sein. Nach Hinweisen sollen die Blöcke dieser extrem massigen Dimension im militärischen Sektor im Luftschutzbereich von Kasernen und Werftbetrieben der Stadt Wilhelmshaven eingesetzt worden sein. Es existieren aber auch Hinweise, dass die hier abgebildeten Blöcke zum Bau von Kaianlagen genutzt worden sein sollen, oder dass sie die Verankerungsfundamente von Bojen im Fahrwasser darstellen. Sollte sich einer dieser Hinweise als richtig herausstellen, wird hier natürlich sofort korrigiert werden. Wer hat Infos dazu? Die Blöcke für zivile LS-Keller waren kleiner dimensioniert. Zwei Fotobeispiele der inzwischen vollkommen aus dem Stadtbild verschwundenen, zu hunderten produzierten Kleinblöcke:

Ein nach dem Krieg als Zaunpfahlersatz im Bereich der Flakstellung Kirchreihe aufgestelltes Teilstück eines derartigen Blockes...

Ein Teilstück der gleichen Art konnte im Jahre 2017 erfolgreich an der Tilsiter Straße Ecke Bremer Straße im Jadeviertel geborgen werden. Es lag Jahrzehnte unbeachtet an der Straßenecke...

 

Oben: Zwei - jedoch breitere - liegende Blöcke...

 

- Zugehörige Objektbeschreibungen jeweils unter den Bildern -

 

Luftschutzkellereingänge:

Emsstraße 1 Entfernt / vormals: Zugemauert

im ABRISS zusammen mit Gebäude seit Oktober 12 gewesen / Abriss Vorbau erfolgte im Dezember 12

Emsstraße 2 Entfernt / vormals: Zugemauert

im ABRISS zusammen mit Gebäude seit Oktober 12 gewesen / Abriss Vorbau erfolgte im Dezember 12

Emsstraße 60 Erhalten / Öffnung mittlerweile: Zugemauert

Emsstraße / Henschelstraße (Henschelstraße 3B) Erhalten / Zugemauert

Mit freundlicher Genehmigung: "Langer Heinrich"

Marktstraße West, unmittelbar neben dem Standort des entfernten Hochbunkers (links neben dem Bunker hinter dem Holzverschlag) Erhalten / Zugemauert

Verbunkerte Eingänge der Kriegsmarine-LS-Keller der Kasernen Rheinstraße: Ehemalige Torpedokaserne (hier abgebildet ehemalige Torpedokaserne / Südostbereich / laut anderer Quelle äußerster Westbereich Roonkaserne) / Roonkaserne / Stadtkaserne (1941 großteilig zerbombt) / Bismarckkaserne / Moltkekaserne Circa ein Zwölftel (siehe Bild) Erhalten

Verbunkerter Eingang ehemalige II. Torpedokaserne Rheinstraße Entfernt

Paulstraße vormals Zugemauert / Entfernt

ABRISS erfolgte zwischen 17 und 22

Nachtrag Juli 2022: Mittlerweile wurde der Eingangsvorbau entfernt und die Gebäudewand angeglichen. Dies ist irgendwann zwischen 2017 und 2022 geschehen.

Marktstraße Ecke Bordumplatz Erhalten / Zugemauert

Marktstraße Ecke Schillerstraße Entfernt

ABRISS erfolgte im Juli 21 - zwischen Montag, 5. Juli (Vorbereitungen) und Freitag, 16. Juli (Hauptabriss 15. und 16. Juli) zusammen mit Gebäude abgerissen -

Kasernen Schellingstraße Ost (Prellwand) Erhalten / Ruine

An der Garnisonkirche / "Piratenamüseum" Entfernt

ABRISS erfolgte im September 18

West / Eingangsbau Entfernt

Ost / Eingangsbau Erhalten

Gökerstraße Ecke Ebertstraße

Luftschutzkeller:

LS-Kelleranlage Halligenweg Erhalten

LS-Kelleranlage ehemalige Ruselerschule Ruselerstraße Größtenteils Erhalten (Stand März 2018: Keller-Luftschächte aufgrund Gebäudesanierung versiegelt bzw. verblendet, etwa ein Viertel der Vorbauten abgerissen)

LS-Kelleranlage ehemaliges Hotel Loheyde Ebertstraße am Bahnhof Entfernt

LS-Kelleranlage Emsstraße (Banter Deich 12) Erhalten

LS-Kelleranlage Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch / ehemaliges Kriegsmarinelazarett (teilweise in Nachkriegszeit im Bereich der Ausstiege und Lüftungen erneuert / modifiziert) Erhalten

Luftschutzkellerklappen:

Luftschutzklappen des Kriegsmarine-LS-Kellers der Kasernen Rheinstraße (Torpedokaserne) Größtenteils Erhalten

Luftschutzklappen an den Fenstern der Kriegsmarine-LS-Keller der Kaserne Ebkeriege (ehemaliges Kriegsmarine-Werftarbeiterlager Ebkeriege) / unter allen Kasernenblöcken Größtenteils Erhalten

Luftschutzklappen an den Fenstern eines Kriegsmarine-LS-Kellers der ehemaligen Kaserne Mühlenweg / hier Südseite zum Mühlenweg / Herbst 2011 aufgrund von Sanierungsmaßnahmen an den Gebäuden Großteil der Schutzklappen mitsamt Rahmen Entfernt / wenige Restklappen Anfang 2013 Entfernt

Luftschutzklappen an den Fenstern eines Kriegsmarine-LS-Kellers der Kaserne Mühlenweg / hier Nordseite zur Schellingstraße Erhalten

Luftschutzklappen (und Luftschutztür) an den Fenstern des Kriegsmarine-LS-Kellers der Kaserne Mühlenweg / hier Ostseite zur Freiligrathstraße Erhalten

Luftschutzklappen an den Fenstern der fünf Kriegsmarine-LS-Keller ehemalige Kasernengebäude und Werftarbeiterunterkünfte 1 bis 5 zwischen Ölhafendamm und Wilmastraße / "Lager Sudetenstraße" (hier Stirnseite Gebäude 2) Entfernt (Keller unter Gebäude 3 und zwei Luftschutzklappen Vorhanden)

Luftschutzklappen an den Fenstern des Kriegsmarine-LS-Kellers Mozartstraße Ecke Viktoriastraße Entfernt

Anfang 2012 wurden im Zuge der Gebäudesanierung für den Einzug der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland die Klappen demontiert.

Luftschutzklappen an den Fenstern des LS-Kellers Peterstraße Höhe Park Banter Kirche Erhalten

Luftschutzklappe und Lüftung des LS-Kellers im Kellergewölbe der Garnisonkirche Erhalten

Luftschutzklappen (für Erdgeschoss) am ehemaligen Gebäude der Marinenachrichtenstelle Langewerth in der Nähe des Hochbunkers (T 1100) Erhalten

Sonstiges - Luftschutzkellernotausstiegsgitter:

Erhalten

Am ehemaligen LS-Keller des Gebäudes Marienstraße 7 (Wallner-Druck) befindet sich dieses seltene Notausstiegsgitter der Firma "Mannesmann".

Das Gebäude der ehemaligen Druckerei Wallner steht im Jahre 2014 mittlerweile leer. Ein Abriss ist in Planung. Eventuell wird auch der anliegende Rundbunker mit abgerissen werden.

Das LS-Gitter scheint mittlerweile entwendet worden zu sein.

Nachtrag Mai 2021: Garagen samt ehemaligem Wallner-Gebäude sollen wohl abgerissen werden, ob anliegender Rundbunker mit betroffen ist, bleibt momentan noch unklar.

Nachtrag Juli 2023: Im Juli 2023 wurden große Teile der Garagenbebauung zusammen mit dem Gebäude der ehemaligen Druckerei Wallner abgerissen.

Entfernt

(September 2018 mit Abriss des Gebäudes)

Ebenso befanden sich bis 2018 am ehemaligen LS-Keller des "Piratenamüseums" Ebertstraße 88A an der Garnisonkirche zwei von ursprünglich vier Gittern dieser Art: Jene zwei in den Notausstiegsschächten Westseite. Zwei weitere waren ursprünglich in den Notausstiegsschächten Ostseite eingesetzt. 2005 kam eines der Gitter and der Westseite abhanden, es wurde dann durch jenes erhaltene dritte Gitter von der Ostseite ersetzt. Das vierte Gitter, ebenfalls im Ostwandbereich, existierte in der Neuzeit nicht mehr.

Die Gitter wurden auch S-K-Kellerfenster genannt und sorgten zusammen mit einer darunter befindlichen Gasschutzglocke für gasdichten Abschluss. Für 56 Reichsmark waren die Gitter erhältlich, meist an Bahnhöfen. Eingebaut wurden die Gitter durch Maurerfirmen.

Sonstiges - Verdacht auf diverse (externe) LS-Keller-Notausstiege

Vielen Dank an Herrn Bramste für die folgenden drei Bilder!

Im ganzen Stadtgebiet sind derartige historische massive Versiegelungen auf Erdgleiche zu finden. Dieses Objekt hier befindet sich an der Edo-Wiemken-Straße. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich hierbei nicht nur um Zisternen / Wasserverteilerstellen handelt, sondern auch um LS-Keller-Notausstiege in gewisser Entfernung zum eigentlichen Keller (Schutz vor Verschüttung des Ausstieges). Solche externen Notausstiege sind bereits nachgewiesen. Und selbst wenn es zumeist lediglich Zisternen oder Wasserverteilerpunkte sind, kann es sich durchaus um jeweilige Verbunkerungen diesbezüglich (wohl bereits aus den 1930er Jahren vor Kriegsbeginn) handeln.

 

Interessant ist allerdings, dass in der historisch trotz Bombenkrieg relativ erhalten gebliebenen Süd-Ost-Stadtzunge noch kein LS-Luftschacht nachgewiesen wurde. Wir bleiben dran.

Sonstiges - Behelfsmäßige LS-Keller-Lüftungsschächte und andere zugehörige Relikte in loser Reihenfolge / größtenteils nicht tabellarisch aufgelistet / hier zumeist mit Hausnummern aufgeführt.

Die Aufnahmen zeigen Objekte vom öffentlichen Straßenraum aus aufgenommen. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass auch an den rückwärtigen Bereichen der aufgeführten Häuser weitere Luftschächte existierten / existieren.

Die Installierung erfolgte jedoch weitaus häufiger zur Straßenseite hin, da im Falle der Zertrümmerung eines getroffenen Gebäudes über dem Keller die Wiederöffnung der Schächte (um das Überleben im Keller zu sichern bis zur Bergung) von hier aus mit schwerem Räumgerät viel leichter erfolgen konnte als von den Hinterhofseiten aus.

Luftschächte (4 Stück!) Kniphauser Straße 15 Erhalten / ersichtliche Stahlklappe könnte im Zusammenhang mit LS-Keller stehen

Luftschacht Bremer Straße 125 Erhalten

Luftschacht Paul-Hug-Straße 62 Erhalten

Der mittige Schacht in eckiger Form könnte ebenfalls ein LS-Schacht gewesen sein.

Luftschächte Oldeoogestraße 29 Erhalten

Luftschacht Ebertstraße 118 Erhalten

Luftschacht (eckig) Rheinstraße 109 / 111 Erhalten

Luftschacht Rheinstraße 109 / 111 Erhalten

Luftschacht Weserstraße 154 Erhalten

(Oben zu sehen zwei von den drei Schächten / Unten alle drei Schächte in Nahaufnahme / im Westbereich des Gebäudes könnte es noch einen vierten Schacht gegeben haben, der später dann in zwei kleine nebeneinanderliegende, noch heute existente Öffnungen umgewandelt worden wäre)

Luftschächte Weserstraße 120 / und ursprünglich 122 Erhalten

Luftschächte Kurze Straße 8 Entfernt (2017 aufgrund Gebäudesanierung)

Neue Bilder des Bereiches (Sommer 2019)

Luftschacht Kettenstraße 49 / 51 Erhalten

Luftschacht Mitscherlichstraße (Gebäude Peterstraße 67) Entfernt (2012 aufgrund Gebäudesanierung)

Luftschacht Mitscherlichstraße 28 Erhalten

Luftschächte Mitscherlichstraße 40 Erhalten / linker Schacht (Südschacht) versiegelt

Luftschächte Virchowstraße Ecke Bremer Straße Entfernt (während Gebäudeentkernung und Umbau im Januar 2009)

Reste von LS-Pfeilen einige Meter rechts des ehemaligen LS-Kellers?

Luftschacht Helgolandstraße 6 Erhalten

Luftschacht Bismarckstraße 117 Entfernt / im August 2017 aufgrund Gebäuderenovierung versiegelt / zugefüllt und zugeputzt

Luftschacht Bismarckstraße 119 Erhalten

Luftschacht Bülowstraße 3A Erhalten / versiegelt (oben mittig-rechts)

Neuere Bilder:

Luftschacht Kaakstraße 19 Erhalten

Inzwischen (festgestellt im März 2017) wurde eine Blende vor die Öffnung gesetzt.

Luftschacht Paulstraße 14 / Haus gegenüber verbunkerter LS-Kellereingang (der Eingang wurde mittlerweile entfernt / Foto) Erhalten

Luftschacht Paulstraße (Gebäude Zedeliusstraße 35) Erhalten

Luftschacht Paulstraße Erhalten

Luftschacht Schillerstraße 5a Erhalten

Luftschächte Mellumstraße 14 Erhalten

Luftschacht Goethestraße 5 Erhalten

Luftschacht Goethestraße 8 Erhalten

Südlich des Gebäudes ist zudem eine Erdaufschüttung mit Kellerfensterschacht an der Wand vorhanden (hier ansatzweise links am Gebäude hinter dem Laternenmast zu erkennen). Auf dem Schacht könnte sich ein Mannesmann-LS-Gitter befunden haben. Eventuell ist dies auch ein nachträglich (?) umböschter kleiner Einstiegs- Ausstiegsschutzvorbau (Splitterschutz). Interessant sind auch die scheinbar zugemauerten (?) Fensteröffnungen an der Südwand. Oder sieht dies lediglich nur so aus, und es handelt sich um bereits ursprünglich derartig gefertigte "Schmuckelemente" in der Wand?

Die Anlage wird aufgrund des seitlichen Anbauobjektes in der Tabelle mit aufgeführt.

Nachtrag März 2020: Es handelt sich bei der Erdböschung um den um- und überschütteten Splitterschutzeingangs- (not)ausstiegsvorbau. Das erkennbare Objekt auf der Böschung ist wahrscheinlich ein Teil des Vorbaudaches. Dieser Vorbau hat seine noch immer teilweise vorhandene Öffnung nach Westen hin gerichtet. Eventuell war der Vorbau bereits im Krieg mit Erdreich um- und überböscht.

Korrektur-Nachtrag Juli 2020: Es handelt sich bei der Erdaufschüttung um keine Überdeckung eines Splitterschutzbauwerkes. Der Luftschutzkeller verfügte an der Nordseite nahe der Westecke über einen Splitterschutzeingang. Dieser ist noch heute überbaut mit einem Nachkriegs-Treppenhausanbau vorhanden. Ein zweiter Schutzvorbau befand sich vorm Notausstieg an der Westwand nahe der Südecke.

Dieses 1928 erbaute Ärztehaus wurde um 1935 mit einem umfangreich bestückten LS-Keller versehen. Hier fanden höchstwahrscheinlich im Krieg auch diverse Anwohner der Schaarreihe Schutz. Eventuell befand sich im Keller zudem eine Verwundetensammelstelle im Zusammenhang mit dem Ärztehaus.

Luftschächte Schaarreihe 5 Erhalten

Luftschacht Peterstraße 1 Erhalten / Gitter mittlerweile (wohl durch Vandalismus) zerstört

Luftschächte Peterstraße 59 Erhalten

Diese Schächte in eckiger Form könnten ebenfalls LS-Schächte gewesen sein.

Luftschächte Peterstraße 76 / 78 Erhalten / 78 großteilig versiegelt

Eventuell war auch dieser Fensterbereich von Hausnummer 1 ursprünglich komplett versiegelt und mit Luftschächten versehen:

Luftschächte Ruseler Straße 1 Erhalten

Luftschacht Werftstraße 19 Erhalten / versiegelt

Luftschacht Werftstraße 35 Erhalten / versiegelt

Luftschacht Werftstraße 106 Erhalten

Luftschacht Werftstraße 118 Erhalten

Luftschächte (beide untere Objekte) Marienstraße 7 (ehemalige Wallner-Druckerei) Erhalten

Nachtrag Mai 2021: Garagen samt ehemaligem Wallner-Gebäude sollen wohl abgerissen werden, ob anliegender Rundbunker mit betroffen ist, bleibt momentan noch unklar.

Größerer Luftschacht ehemalige Dietrich-Eckart-Schule Peterstraße Ecke Mozartstraße / ehemals öffentlicher Luftschutzkeller für 200 Personen (heute Berufsfeuerwehr Wilhelmshaven) Erhalten

Neckarstraße 4

Neckarstraße 6

Luftschächte Neckarstraße 4 / 6 Erhalten

Genau rechts des oben abgebildeten Luftschachtes des LS-Kellers Neckarstraße 6 befindet sich ein vergitterter Abgang mit einer dahinter liegenden Holztür. Hier könnten im Krieg ein Splitterschutzvorbau und eine Luftschutztür existent gewesen sein.

Luftschacht Annenstraße 18 Erhalten

Luftschacht Zedeliusstraße 21 Erhalten

Luftschacht Deichstraße 20 Erhalten

Luftschacht Holtermannstraße 23A Erhalten / versiegelt

Luftschächte (sechs Schächte / drei davon zusammen mit Gebäude saniert / versiegelt) Rheinstraße 137 Erhalten / Nachtrag 02.03.17: Mittlerweile wurden vor alle Schächte Metallblenden gesetzt

Luftschacht Ebertstraße 156 Erhalten

Südlich daneben ein Kellereingang / eventuell ehemals der LS-Kellereingang

Luftschacht Müllerstraße 59 Erhalten (erkennbare, mittlerweile zerstörte Blende wohl erst nach dem Krieg installiert)

Luftschacht Rheinstraße 136 Erhalten

Östlich daneben an der Rheinstraße 134 könnte sich ebenfalls ein solcher Schacht befunden haben. Der gleiche Kellerabgang mit Klappe (eventuell der äußere LS-Kellereingang) wie am Nachbarhaus ist ersichtlich. Auch hier - wie sehr oft anderweitig in Wilhelmshaven auch - vermauerte Kellerfenster (hier ersichtliche Luftschlitze eventuell im Bereich ehemaliger Luftschächte) - Indizien für LS-Kellerräume dahinter:

Wiederum Richtung Osten daneben an der Rheinstraße 132 und 130 direkt an der Gebäudebegrenzung befinden sich zwei Kellerabgänge direkt nebeneinander:

Interessant ist diese Metallklappe. War hier einmal eine LS-Stahlklappe installiert?

Etwas weiter westlich an den Gebäuden Rheinstraße 144 bis 162 sind eckige Schächte an den Kellern vorhanden. Ob das LS-Schächte waren, ist noch unklar (folgend Beispiele):

- Genau südlich davon an den bauartähnlichen Häusern der Marienstraße 17 bis 31 befinden sich ähnliche eckige Schächte. Diese sind aber fast allesamt mit neuzeitigen Luftschienen-Steinblenden versehen worden. Im dortigen Hinterhof nördlich zur Rheinstraße hin befindet sich zudem ein Luftschutz-Rundbunker, der weitaus sicherer war, als LS-Keller.

 

Aus Kriegszeiten - Historisches Bild mit LS-Kellerschacht in Kellerfenstervermauerung:

Luftschacht Seediekstraße 9 Entfernt (Gebäude im Krieg - wie ersichtlich - durch Bombeneinwirkung stark beschädigt und später abgerissen)

 

Genossenschaftsstraße 32

Genossenschaftsstraße 32A

Luftschächte (zwei selten derart ausgeführte eckige Schächte / rechteckige Schächte siehe auch weiter oben und weiter unten) Genossenschaftsstraße 32 / 32A Erhalten

Zumindest auch am bauähnlichen Gebäude 37 / 37A schräg gegenüber befinden sich ähnliche Schächte, diese aber in rechteckiger Vertiefung. Hier am Gebäude 32 / 32A wurde der östliche Schacht mittlerweile mit einer Metallblende versehen.

 

Eckiger Luftschacht Genossenschaftsstraße 8A / ehemaliges Werftarbeiterhaus Erhalten

 

Einige Meter östlich der vorherigen Objekte - an der Genossenschaftsstraße 8A - befindet sich dieser Schacht. Dieser wäre ein Indiz dafür, dass eventuell auch die kleinen Kriechkeller / Zisternenräume der Werftarbeitersiedlungshäuser neben den dazwischen gesetzten Behelfsbunkern (zweckentfremdet) teilweise und zeitweise als LS-Behelfsräume gedient haben könnten.

Nachtrag: Wohl alle Werftarbeiterdoppelhäuser werden diese Öffnungen, je eine pro Wohnung, besessen haben. Heute sind im Originalzustand aber nur noch die wenigsten vorhanden. Sie dürften ursprünglich der Zisternenentlüftung gedient haben...

Ein weiteres Beispiel für einen solchen Schacht (in rechteckiger Vertiefung / linke Seite eines Doppelhauses zur Straße hin) mit Blick in eine der typischen Zisternen unter eben diesem Werftarbeiterhaus (hier zwei Zisternenräume des Doppelhauses nachträglich zusammengelegt)...

 

Luftschacht (selten derart ausgeführter rechteckiger Schacht / siehe auch weiter oben) Weserstraße 178 (Ecke Werftstraße) Erhalten

Verdacht auf versiegelten Schacht am gleichen Haus / an der Werftstraßenseite

 

Überall im Kernstadtgebiet gibt es zudem nicht selten Schächte in den Kellerbereichen der (historischen) Gebäude, die neuerlich angelegt sein worden könnten, aber durchaus auch "modernisierte" ursprüngliche Luftschutzkeller-Luftschächte darstellen könnten. So wie beispielsweise hier an der Adolfstraße 14:

Oder wie hier an der Zedeliusstraße 44:

Nachtrag 25.03.17: Mittlerweile wurden vor alle Schächte (auch hier nicht ersichtliche Schächte) Metallblenden gesetzt.

 

Interessant: Am ehemaligen Textilhof / ursprünglich Marinebekleidungsamt wurden 2020 / 2021 Sanierungsarbeiten zweck Umnutzung als Wohnanlage durchgeführt. Dafür wurde auch der Sockel ausgebessert. Schächte wurden eingebracht, die jenen Luftschutzkellerschächten im Stadtgebiet durchaus ähneln (obwohl diese hier einen größeren Durchmesser besitzen).

 

An der Außenwand des Gebäudes der ehemaligen Kneipe "Parklücke" in der Bismarckstraße 115 (im Bereich der Gebäude der Bismarckstraße 117 und 119 sind LS-Schächte realisiert worden) befindet sich in Höhe der Oberkante des Erdgeschosses bzw. Unterkante des ersten Obergeschosses ein Schacht mit Gitter, der mit den LS-Kellerschächten starke Ähnlichkeit hat. Die Anbringung im EG bzw. OG 1 spricht allerdings eher gegen LS-Zwecke. Eventuell wurde ein normiertes LS-Schacht-Gitter für eine Küchenentlüftung (...) verwendet?

 

An den Gebäuden Bismarckstraße 13 bis 27 sind diese eckigen Stahlblenden vor Keller-Luftschächte gesetzt worden (eventuell ursprünglich auch an weitere der anliegenden Gebäude). Ob dies allerdings Luftschutzkeller-Luftschächte waren, ist noch unklar:

 

An der Börsenstraße beispielsweise - dieses Gebäude zählt aufgrund des ursprünglich komplett bebauten (Komplex)Quergrundstückes zwischen Börsen- und Marktstraße zur Nummerierung Marktstraße: Hier Nr. 163A - befinden sich Lüftungen, auch eventuell LS-spezifisch. Westlich daneben / nicht mehr im Bild (hier rechts davon) im Haus Börsenstraße 130, finden sich wieder "moderne" (alte?) Schächte im Kellerbereich wie zum Beispiel oben an der Adolfstraße 14 / Zedeliusstraße 44...

 

Weitere Relikte:

Luftschutzkellernotausstiegsreste (nicht verbunkert, ursprünglich kein Vorbau, Stahlklappe usw.) Herbartstraße Ecke Widukindstraße (Herbartstraße 84) Erhalten

 

Auch befinden sich im gesamten Stadtgebiet noch an mehreren Kellerfenstern die Stahlrahmen ehemaliger Luftschutzdruckklappen der damaligen dahinter liegenden Luftschutzkeller. Sie werden in dieser Präsenz, sofern keine anderen LS-Relikte äußerlich erkennbar sind, nicht tabellarisch aufgelistet. Die massiven Rahmen sehen meist aus, wie etwa dieser hier an der Schulstraße 29:

Ein weiteres Beispiel, hier an der Virchowstraße 56 / noch erkennbare Aufhängungen am verputzten Stahlrahmen:

Die kleinen Luftschächte in den versiegelten Kellerfensterbereichen wurden erst nach dem Krieg eingebracht...

Die Schutzklappe wird ähnlich derer nahe am heutigen Küstenmuseum (Weserstraße 54) ausgesehen haben (nur war diejenige an der Virchowstraße 56 zweigeteilt und insgesamt breiter):

Die Luftschutzklappe Weserstraße 54 wurde irgendwann zwischen 2016 und 2021 infolge einer Gebäudesanierung beseitigt.

 

Zwei Beispiele weiterer eventueller LS-Relikte: An der Gökerstraße 160 und an der Ecke Schulstraße / Leibnitzstraße - westlich / befinden sich Kellerfenster u.a. mit Betoneinrahmungen, die durchaus LS-Keller-Notausstiege gewesen sein könnten. Solche Objekte gibt es noch massig im gesamten Stadtgebiet.

 

In dieser Präsenz nicht näher erwähnt und aufgelistet werden die vielen behelfsmäßigen Luftschutz-Deckungswände, welche in der Endphase des Krieges vornehmlich in der Innenstadt als Schutz vor Tieffliegern angelegt worden sind. Auf dem Nachkriegsbild von 1949 erkennt man eine Schutzwand direkt links am Karstadtgebäude. Sie wurde jedoch erst im Zuge der Sprengung des dortigen LS-Turmes angelegt. Die Schutzwände im Krieg sahen allerdings identisch aus. Die Trümmer auf der Straße stammen vom gesprengten Luftschutzturm der Bauart Zombeck Friedrich-Wilhelm-Platz 1. Diese Schutzwand wurde aufgrund verlässlicher Informationen als Schutz der "Sprenger" vor der Sprengung angelegt. Es handelt sich um keine Deckungswand aus Kriegstagen. Das wäre auch unwahrscheinlich, da die Aufnahme bereits im vierten Nachkriegsjahr angefertigt worden ist.

 

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Diese Seite ist Bestandteil der Präsenz

www.luftschutzbunker-wilhelmshaven.de